Dienstag, 9. Februar 2016

Contrôle du français


Endlich der Post über die Arbeit. Die Aufgabenstellung war es zu schreiben ob ein Aufenthalt, organisiert von der Schule, hilft zu wachsen und das ist der Text den ich dazu geschrieben habe. Erst auf Französisch, so wie ich ihn abgegeben habe, & unten drunter auch nochmal auf Deutsch zum Verstehen J.

Für die Arbeit habe ich 13/ 20 Punkte bekommen. &bei dem Text geht es original um meine Erfahrungen.









[Je ne peux pas commencer à raconter mon histoire sans faire un petit voyage du temps n arrière, car tout a commencé en 1989 avec une jeune allemande qui participait au voyage (organisé au collège) en 3ème. Elle était dans la même famille d’accueil que moi et plus tard elle est devenue professeur de mon Lycée en Allemagne.

Grâce à elle que j’ai la possibilité d’être venue.]





Avant mon séjour j’ai senti que je voulais faire quelque chose que je n’avais jamais fait, une aventure, quelque chose inhabituel parce que je m’ennuyais de faire les mêmes choses jour par jour et semaine par semaine …

Je voulais grandir- faire des expériences que je n’avais jamais faites, rencontrer des gens que je n’avais jamais rencontrée, devenir sûre de moi et ne pas rester comme les autres m’attendent. Un grand but c’était à agrandir mon français et de connaître une autre culture.

Un séjour qui dure quarte mois il faut bien le préparer. La parte la plus difficile c’est à convaincre les parents. Ils ont peur : leur « petite fille » veut faire son premier voyage à l’âge de 14 ans et toute seule, dans un pays qu’elle ne connaît pas et dont elle ne sait pas la langue. Après il faut trouve une famille d’accueil à laquelle on fait confiance.

Quand je suis arrivée en France le 21/08/2015 j’avais peur, mais directement je savais que ma famille d’accueil, qui je connaissais depuis une heure, est la famille parfaite pour moi !!! Je me sentis bien.

Pendant les vacances tout était parfait, mais le moment où je suis entrée au collège c’était le moment quand j’ai réalisé que ce n’est pas un voyage, c’est un séjour qui me permit d’appendre, qui me permit de grandir et atteindre mes buts.

Bien sur il y avait beaucoup de moment où je me sentis seule, je n’ai rien compris, mais c’étaient les moments où j’ai appris des choses importantes. Pour obtenir des bons moments il faut travailler, il faut sortir de sa zone de confort.

Après deux semaines j’avais l’impression d’avais appris plus que dans les deux années que j’ai appris le français en cours parce que ici je suis obligée d’utiliser activement mes connaissances.



Une chose que je n’attendais pas d’apprendre, c’est que maintenant j’apprécie toute ma vie en Allemagne encore plus- ma famille, mes amis, et même l’école.

Maintenant c’est déjà la fin de mon séjour, alors physiquement. Quand je serai chez moi un nouveau voyage va commencer : Je vais apprendre ma vie en Allemagne. Je vais penser différemment toutes les choses que je fais et toutes les habitues que j’avais.

J’aurai la possibilité d’utiliser mes nouvelles connaissances, même si ce n’est pas le français.

Je recommande à tout le monde qui a la possibilité de faire cette expérience.

->Oui, un séjour organisé au collège permet de grandir.





[Ich kann nicht anfangen meine Geschichte zur erzählen ohne eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit zu machen, denn alles begann 1989 mit einer jungen Deutschen, die an dem Austauschprogram der 9. Klasse teilnahm, welches auch von der Schule organisiert wurde. Sie hatte die gleiche Gastfamilie wie ich und später ist sie Lehrerin an meiner deutschen Schule geworden.

Nur dank ihr hatte ich die Möglichkeit gekommen zu sein.]



 Vor diesem Aufenthalt habe ich gemerkt, dass ich etwas machen wollte, das ich noch nie zuvor getan hatte, ein Abenteuer, etwas ungewöhnliches, denn irgendwie langweilte es mich Tag für Tag und Woche für Woche die gleichen Dinge zu machen …

Ich wollte „wachsen“- Erfahrungen, machen, die ich noch nie gemacht hatte und Menschen treffen, die ich noch nie getroffen habe, selbstsicher werden und vor allem nicht so bleiben wie andere es von mir erwarten. Ein großes Ziel für mich ist es auch mein Französisch zu verbessern und eine neue Kultur kennen zu lernen.

Ein 4 monatiger Auslandsaufenthalt sollte gut vorbereitet sein. Der schwerste Teil besteht darin die Eltern zu überzeugen. Sie haben Angst, ihre „kleine Tochter“ will ihre erste Reise machen, auch noch ganz alleine, mit 14 Jahren und auch noch in einem Land, welches sie nicht kennt oder dessen Sprache sie nicht beherrscht. Nachdem die Hürde genommen ist gilt es eine Gastfamilie zu finden, der man vertraut.

Als ich am 21.08.2015 in Frankreich ankam hatte ich Angst, aber direkt wusste ich, dass meine Gastfamilie, die ich seit einer Stunde kannte, die perfekte Familie für mich ist!!! Ich fühlte mich gut.

Während der Ferien war alles perfekt, aber in dem Moment, indem ich das Collège das erste Mal betreten habe, habe ich realisiert, dass es keine Reise oder gar ein Abenteuer ist, sondern, dass der Aufenthalt mir ermöglicht zu lernen, der mir ermöglicht zu wachsen und meine Ziele zu erreichen.

Natürlich gab es viele Momente, an denen ich mich einsam gefühlt habe, ich habe nichts verstanden, niemanden gekannt … aber das waren die Momente an denen ich Wichtiges gelernt habe. Um schöne Momente erreichen zu können muss man arbeiten, man muss seine Komfortzone verlassen.

Nach zwei Wochen hatte ich das Gefühl mehr gelernt zu haben als in den zwei Jahren in denen ich Französisch im Unterricht gelernt habe, denn ich bin gezwungen aktiv meine Kenntnisse zu benutzen.

Eine Sache, von der ich nicht erwartet habe sie zu lernen ist, dass ich mein Leben in Deutschland jetzt einfach so viel mehr schätze- meine Familie, meine Freunde und sogar die deutsche Schule.

Jetzt ist das Ende meines Aufenthalts, zumindest physisch. Wenn ich zu Hause in Deutschland sein werde wird eine neue „Reise“ beginnen: Ich werde mein deutsches Leben lernen. Ich werde anders über bestimmte Dinge denken, zum Beispiel über Angewohnheiten die ich hatte.

Ich empfehle allen, die diese Möglichkeit haben, sie auch zu ergreifen und diese Erfahrung zu machen.



-> Ja, ein Aufenthalt, organisiert von der Schule hilft zu wachsen.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Weihnachten ´&Abschied #2


Nächsten Morgen war die Stimmung schon irgendwie total weg, wir haben zusammen gefrühstückt & alle sind gefahren, denn ich hatte zur 2. Total komisch und verwirrt bin ich dann mit meinem verbrannten Schokokuchen zur Haltestelle gegangen und das letzte Mal in den Bus gestiegen und als ich in der Schule ankam waren alle schon total bedrückt, in Englisch haben wir Bilder gemacht und in Kunst hat meine Lehrerin mich noch meega gelobt, wie gut ich hier doch durchgekommen bin und das ich sogar bessere Noten hab als die anderen &&&. Zur Verabschiedung hat sie mi sogar noch Bisous gegeben und war soooo herzlich, ich musste fast heulen … :SS

Mittags hatten wir auch noch das Weihnachtsessen, was total süß und mit Liebe gemacht war- es lief Weihnachtsmusik, alles war weihnachtlich geschmückt und es gab weihnachtliches Essen.

Meine Freunde haben mir auch noch französische Spezialitäten (in Form von Schokolade und so) geschenkt, eine hat sogar einen Kuchen gebacken und ich hab auch noch ein Baguette bekommen hahha :D.

In den letzten zwei Stunden Französisch hat mein Lehrer auch ganz oft über mich geredet und zum Schluss bin ich auch noch mal zu ihm, meinem durchgeknalltesten Lehrer gegangen und wir standen da beide, hatten Tränen in den Augen und er hat mich noch bisous gegeben und hat mir alles alles Gute gewünscht und ich wollte mich bei ihm bedanken, aber er meinte er hat zu danken.

Ich hatte noch eine chillige Stunde Deutsch und dann haben wir uns alle unten im Foyer getroffen und sind nach draußen gegangen und da standen meine Eltern auch schon- das Gefühl war einfach unglaublich.

Jetzt musste ich mich aber von meinen Freunden verabschieden und wirklich alle haben geheult, Bilder haben wir auch noch gemacht und dann bin ich mit meinen Eltern heulend zu einem Laden gefahren um noch einiges einzukaufen. Am Anfang hätte ich nie gedacht, dass die Verabschiedung mit meiner Klasse so heftig wird, aber najaa …

Am Abend kamen meine Tante, meine Cousins und meine Oma noch und von denen musste ich mich auch verabschieden. Den Restlichen Abend haben wir ganz gut verbracht und ich habe mehr oder weniger bei meiner Gastschwester geschlafen.

Am nächsten Morgen haben wir gefrühstückt und dann mussten die Koffer ins Auto und ich heulen, omg ich hab sooooooo geheult, es war soooo schlimm L. Wir haben uns alle mega umarmt und verabschiedet und uns versprochen, dass wir uns wieder sehen und dann musste ich schon ins  Auto und schwubs, war ich weg.. :/


Weihnachten ´&Abschied #1




Jaa, ich weiß: es hat jetzt über zwei Wochen für diesen Beitrag gebraucht & zwar einfach aus dem rund, dass ich keine Lust hatte es zu schreiben, ich will nicht damit abschließen.



Naja, auf jeden Fall haben wir am 18. Dezember unser Weihnachten gefeiert & es war gleichzeitig unser letzter Abend. Ich durfte an dem Tag schon eher nach Hause & das war auch gut so, denn als ich daheim war habe ich nur Koffer gepackt, aufgeräumt, Koffer gepackt und alle Sachen zusammen gesucht. Erschreckend wie viele Sachen sich bei mir angesammelt haben, hätte ich nie gedacht hahha :D. Für meinen letzten Tag habe ich noch einen Kuchen gebacken, der, wie typischer Weise, eeeetwas schwarz geworden ist hahha …

Alle sind so nacheinander gekommen und irgendwie gab’s einen Moment, indem Weihnachten plötzlich present war, meine Gastoma ist gekommen, wir haben laut Musik gehört, kleine Dancepartys veranstaltet &gekocht. Schließlich hab es ein 4 Gängemenü mit Austern, Scampis, desfoisgras, Fleisch &Schnecken. Als wir gerade mitten im Essen waren hat es geklopft und siehe da, der Weihnachtsmann!! Hahaha, ich war so baff, ich hätte nie gedacht, das die sowas organisieren und man wusste direkt wer es war hahha- mein Onkel :D. Naja, irgendwann haben wir dann auch weiter gegessen &als es gerade Nachtisch geben sollte kamen meine Gastschwester und meine Gastmutter mit allen Jacken und Schuhen an und meinten, dass wir ins Auto gehen sollen und keine außer die zwei wussten wo’s hingehen sollte. Nach kurzer Zeit sind wir in Rennes angekommen und sind auf die Fête foreign gegangen! (sowas wie eine Kirmis) Dort sind wir dann etwas rumgegangen und schließlich noch mit einer Attraktion gefahren. Als wir wieder zu Hause waren haben wir den Nachtisch gegessen und dann wurden Geschenke aufgemacht, wobei 95% der Geschenke für mich waren hahha :D. Ich habe allen auch etwas geschenkt und ich habe auch coole Sachen bekommen und zwar eine CD, das gleiche Perfüm wie meine Gastschwester, Bilder, Kuchen, eine Ding mit einem Insider mit meiner Gastschwester :D, Gebäck und eine Tüte in der lauter bretonische Sachen drin waren und es hat mich sooo umgehauen wie gut sie mich kennen und das ich so viel bekommen hab, hätte nie damit gerechnet! :o Danach haben wir noch Bilder geguckt und zusammen gesessen. 

Es war eins der besten Weihnachten, das ich je hatte!!

Sonntag, 13. Dezember 2015

Nichtmal mehr eine Woche ...






Wooow, wer hätte es gedacht, aber meine 4 Monate, meine scheinbar unendliche Zeit geht langsam, aber viel zu sicher dem Ende zu …

Was ich jetzt aber merke ist, dass ich wirklich Freunde und Familie gefunden habe. Einen Tag war ich krank und zu Hause und da sind meine Freunde doch ehrlich zu meiner Gastschwester gegangen und haben sie gefragt was ich hab und wie’s mir geht und als ich wieder da war haben die sich auch ehrlich gefreut und einmal hat eine Freundin allen Bisous gegeben und als letztes war ich dran und sie meine “das Beste zum Schluss“- es sind echt die Kleinigkeiten, die es ausmachen.

Ich habe hier einfach krass meinen Alltag und komme mit der Sprache so unfassbar gut klar- ich träume und denke ganz oft schon auf Französisch! Ganz selbstbewusst gehe ich jetzt schon alleine Baguette kaufen oder erkläre dem Mann bei der Post, dass ich 3 Briefmarken für Deutschland und 1 für Schweden brauche, aber mir passiert auch nochmal der ein oder andere mega witzige Fehler und wir kriegen einfach den übelsten Lachflash :DD.

Manchmal gibt es aber auch die Momente, an denen ich mir denke ohh, das war jetzt aber das letzte Mal oder ich “erinnere“ mich an Momente vom Anfang und denke mir, jooo, so wird’s auch nie wieder sein … L( Alle reden mir immer ein, dass ich doch mega froh sein kann bald wieder zu Hause zu sein, meine Freunde und Familie wiedersehen zu können und dass alles so wird wie er vorher war und dass ich doch endlich meine Routine wieder habe- klar wird es meeega hammer meine Freunde und Familie wieder zu sehen, aber ich glaube es wird nicht so wie vorher und die gleiche Routine werde ich schon gar nicht haben. In Französisch musste ich einen Aufsatz schreiben und es gab zwei Vorschläge, entweder einen Traum beschreiben oder eine Argumentation darüber zu schreiben, dass Ausflüge von der Schule organisiert helfen zu wachsen und da habe ich geschrieben, dass mein Ausflug ja in Deutschland nicht endet, da werde ich merken was ich alles gelernt habe und ich werde eigentlich dafür Anwendung finden (wenn ich die Arbeit wieder habe werde ich sie auf jeden Fall veröffentlichen).

Ich habe eine bretonische Flagge gekauft auf der alle unterschrieben können und sollen, außerdem haben schon ganz viele Freunde in mein Abschiedsbuch geschrieben, was ich dann auch erst in Deutschland lesen werde. Außerdem haben die Freunde von meiner Gastschwester so eine Art Abschiedsfeier organisiert (ganz klein, nur mit ihnen und es war unendlich witzig :D ). Donnerstag feiern meine Gastfamilie und ich Weihnachten vor Weihnachten, damit wir das alle nochmal zusammen erleben :D aber so generell bin ich nicht so in Weihnachtsstimmung, obwohl der Weihnachtsbaum schon stehet, aber ich bin irgendwie zu beschäftigt und verwirrt wegen meiner Abreise.

In letzter Zeit hatte ich auch relativ viel Schulstress und ich kriege tatsächlich auch ein Zeugnis und mein Durchschnitt liegt bei  ……… 13,13/ 20 –jaaa, ich bin ganz zufrieden J und ich habe sogar felicitation! Meine Lehrer meinten, ich sei motiviert, ehrgeizig und ich hätte riesen Fortschritte gemacht. Es wurde sogar gesagt, dass sie der Meinung sind, dass ich die Schüler meiner Klasse zu mehr motiviere und denen zeige, dass wirklich aller möglich ist- das habe ich mal als mega großes Kompliment genommen!! Generell bin ich meistens über dem Klassendurchschnitt (nur in Französisch [10,41 Klassendurschnitt 13,73] und in SVT [11,59 Klassendurchschnitt 12,94] nicht). Ich bin relativ zufrieden mit mir J.



Bald bin ich wieder da, bis dahin bisous.



Inez

Dienstag, 1. Dezember 2015

Man merkt, dass man in Frankreich ist, wenn …






… es nur Kreisel und keine Ampeln gibt.

… ständig Baguette gegessen wird.

… es immer ein Dessert gibt.

… man im Dunkeln von der Schule kommt …

… es fast nur Reihenhäuser gibt.

  fast alle Häuser in einer Straße gleich aussehen.

… es teilweise 2 oder sogar 3 spurige Kreisel gibt!

  niemand englisch sprechen kann …

… die meisten Supermärkte Allesläden sind und immer total riesig sind (besonders Carrefour).

… die Toilette separat vom restlichen Badezimmer ist.

… alle einen Citroën Picasso oder eine andere französische Automarke fahren.

… sich alle zur Begrüßung ein Küsschen links- rechts geben.

… alle immer unpünktlich sind.

… nur Wasser ohne Sprudel getrunken wird.

… es zwischen Hauptspeise und Dessert Käse gibt.

… man zur Haustür reinkommt und direkt im Wohnzimmer steht.

… erst um 20Uhr gegessen wird und zwar warm.

… die meisten braune Haare haben und klein sind.

… es an jeder Ecke Bäckereien gibt.

… es in jeden Dörfchen viele Bistros gibt.

… es zum Frühstück eigentlich nur Marmelade gibt.

… man das Brot einfach so auf den Tisch legt ohne ein Brettchen oder einen Teller drunter zu legen.

… die Busse immer pünktlich sind (!).

… die Hausnummer vor dem Straßennamen geschrieben wird.

… alle Schreibschrift schreiben.

… es keine Pfandflaschen gibt.

… es eigentlich keine geziegelten Häuser gibt.

Donnerstag, 19. November 2015

Home ist where your heart is.




Ich habe das Gefühl, ich hätte schon lange keinen Post mehr geschrieben, alsoooo J



Ich komm einfach nicht drauf klar, dass es in genau einem Monat schon wieder nach Hause gehen soll… Dass ich schon 3 Monate hier bin ist vollkommen ok und vor allem normal für mich, manchmal muss ich mich selber noch dran erinnern, dass das hier eigentlich nicht mein Zuhause ist, sondern dass es 1 083km weiter Nord- östlich ist ... dass ich eigentlich täglich deutsch spreche, dass ich keine Schwestern sondern einen Bruder habe, dass ich noch ein ganz anderes Zimmer hab, dass ich eigentlich nicht mit dem Bus zur Schule fahre, eigentlich jeden Nachmittag frei habe und vor allem dass ich wahre Freunde habe.

Mir jetzt vorstellen, bzw. klar machen zu müssen, dass ich bald schon wieder in ‘meinem Zimmer‘ sitze und höchstens mit meiner Gastfamilie skypen kann bricht mir das Herz. Klar vermisse ich meine Schule (kaum zu glauben), mein kleines Dörfchen, mal alles zu verstehen, mal wie alle anderen zu sein, meine Mannschaft, das Handballspielen und vor allem meine Freunde und Familie, aber ich weiß ja wann und vor allem dass ich sie wiedersehen werde, aber irgendwie ist mein Bedürfnis “nach Hause“ zu gehen nicht so groß. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen bald wieder meine alte Routine, meine Hobbys, meine Freunde und alles andere wiederzuhaben, den Stress so sein zu müssen wie “früher“ … Ich habe mir also schon vorgenommen irgendwas grundlegend zu ändern, was weiß ich allerdings noch nicht.



Naja, aber noch bin ich ja hier.

Nächsten Mittwoch gehe ich das erste Mal mit Freunden weg und zwar fahren wir nach Rennes um Weihnachtsgeschenke zu kaufen- das ist echt irgendwie “aufregend“, aber ich kann auf jeden Fall sagen, dass die Zwei jetzt auch echt meine Freunde sind und es mir beim Gedanken mich verabschieden zu müssen graut. Vielleicht gehen wir Samstag auch noch mit gaaanz vielen Mädels Schlittschuh laufenJ. Meine Gastfamilie und ich haben auch noch soo viel vor und wollen noch soo viel machenJ. Ich genieße meine letzte Zeit hier einfach noch so…

Außerdem muss ich für meine Gastfamilie jetzt einen Adventskranz machen, denn sowas gibt’s hier nicht!! Außerdem werde ich dieses Jahr auch den Nikolaus spielen, denn das gibt’s auch nicht…

Ohh eine Sache noch: ich musste eine Hausarbeit in Französisch über ein Buch das wir gelesen haben schreiben und anscheinend hatte ich es nicht richtig verstanden und ich habe in diese blöde Arbeit ganze 5 Stunden voller Schweiß und Tränen gesteckt, etwas Schokolade musste auch leiden und meine Gastmutter habe ich auch ziemlich in Anspruch genommen. Zum guten Schluss waren es dann 2 ½ Doppelseiten und über 650 Wörter- es war schrecklich, einer der schlimmsten Tage hier in Frankreich … Meine Gastmutter hat gesagt, dass wenn ich 6 Punkte habe macht sie einen Schokoladenkuchen und bei 10 Punkten sogar zwei. Heute habe ich die Arbeit wiederbekommen und erst hat unser Lehrer alle Noten laut vorgelesen und danach erst die Arbeiten verteilt und ich hab nur gehofft, dass ich es irgendwie über 6 Punkte geschafft hab, weil es mich sonst echt enttäuscht hätte (&nein,  nicht wegen dem Kuchen :D).

„Inez … :16 Punkte“- ich bin innerlich soooo ausgerastet und mir ist das Lächeln aus dem Gesicht geplatzt. Er hat die Arbeit auch noch mit der ganzen Klasse, sozusagen als Berichtigung, besprochen und plötzlich meinte er dann, dass ich ihm doch bitte mal meine Arbeit bringen soll und dann hat der doch tatsächlich einige Passagen vorgelesen und meine „ça m’a fait plaisir de lire ton contrôle, Inez. “ Ich bin fast ausgerastet vor Freunde und ich glaub ich habe die zweitbeste Arbeit der Klasse (es gibt aber noch einige mit 16 Punkten J). Damit will ich zeigen, dass harte, wirklich harte Arbeit immer zum Ziel führt und dass man auch mal Hilfe braucht und das ok ist :-) (, auch wenn es mir an dem Nachmittag auch echt nicht so vorkam).



Inez                                              

Montag, 16. November 2015

#prayforparis






Ich glaube wir wissen alle was am Freitag passiert ist und es ist einfach nur schrecklich- widerlich was es für “Menschen“ gibt.

Freitagabend habe ich noch davon erfahren. Meine Gastschwester meinte plötzlich sie hätte das auf Facebook gesehen und dann haben wir natürlich gleich die Nachrichten eingeschaltet und der Fernseher lief noch bis Mitternacht und den ganzen Samstag.

Für Frankreich und für die Menschen hier bedeutet das Einschränkung, auch wenn man, wie ich, weit abseits von den Geschehnissen ist und war. In ganz Frankreich war heute um 12Uhr eine Schweigeminute- unsere ganze Schule hat sich draußen auf dem Schulhof versammelt und wir haben uns in einem großen, großen Kreis aufgestellt und uns an die Hände genommen. Unser Rektor hat eine Rede gehalten und dann haben wir die Schweigeminute gehalten.

Man merkt irgendwie an der Stimmung, selbst unter den Schülern, beim Essen und im Unterricht richtig gedrückt ist. Jeder kennt hier auch eigentlich jemanden, der zu dem Zeitpunkt in Paris war, wenn auch nicht in Gefahr.

Heute haben wir in eigentlich jeder Stunde darüber geredet, in Histoire- Geo haben wir uns eine ganze Stunde dafür Zeit genommen- einer Freundin ist davon sogar so schlecht geworden, dass sie sich hat abholen lassen und ihr ging es echt schlecht. In Mathe ist unsere Stellvertretende Rektorin reingekommen und hat eine kleine Rede gehalten und hat uns erklärt wie das mit der Schweigeminute ablaufen würde, als sie wieder gegangen ist hab ich mich wieder meiner Aufgabe gewidmet und als ich aufgeschaut habe war mein Mathelehrer plötzlich am Weinen und meinte wie schrecklich das ist. In Deutsch hat unsere Lehrerin uns auch noch angeboten darüber zu reden und so war es eigentlich in jeder Stunde.

Außerdem gibt es Konsequenzen für die Leute hier. Samstagabend waren wir auf einem Konzert in Rennes und es wurde sogar Taschenkontrolle gemacht, obwohl das Konzert nicht so groß war und es eigentlich nicht nötig und geplant war. Alle Schulausflüge von allen Schulen (Maternelle, Collège, Lycée und teilweise Universitäten (!)) sind annulliert und bei unserer Schule wird jetzt immer das Tor abgeschlossen und man muss klingeln um rein kommen zu können (also zwischen 8- 17Uhr).

Meine Gasteltern sind ja beide Lehrer und sie haben natürlich die Pflicht mit ihren Schülern drüber zu sprechen. Meine Gastmutter arbeitet in Rennes in einem schwierigen Viertel und sie meinte, dass man bei einigen schon gemerkt hat, dass sie das Passierte gut finden oder zumindest haben ihre Eltern es ihnen so eingeredet. Mein Gastvater hat auch erzählt, dass die Rechte Szene hier in Frankreich echt am Wachsen ist und dass auch bei ihm die Schüler Gegenstand geleistet haben und das ganze befürworten (man beachte es sind Grund-oder sogar Vorschulkinder!!!!).



Mein Beileid gilt allen Angehörigen.



Inez